Was tun gegen Thrombose im Flugzeug?
Was tun gegen Thrombose im Flugzeug? Die besten Vorkehrungen
Die Gefahr einer Thrombose im Flugzeug
Mögliche Symptome einer Thrombose sind:
– Die Haut ist an den Unterschenkeln gerötet und/ oder sie sind geschwollen.
– Das Bein fühlt sich ungewöhnlich warm und schwer an.
Das Tückische daran ist, dass die Symptome häufig erst nach Beendigung der Reise auftreten, Tage oder Wochen später. Allgemein lösen sich die Blutgerinnsel jedoch von selber auf und bleiben folgenlos. Die am meisten gefürchtetste Komplikation der Thrombose ist eine Lungenembolie: Der Blutpfropf löst sich, das Gerinnsel wird weitertransportiert und gelangt in die Lunge, wo es zur Verstopfung eines Gefäßes kommt. Die Embolie kann dem Organ schweren Schaden zufügen und sogar tödlich enden. Besonders gefährdet sind vor allem Schwangere, Raucher, Alkoholiker, Senioren, Menschen mit Übergewicht und alle, die unter einer Gerinnungsstörung leiden oder bereits eine Thrombose hatten. Das Gleiche gilt für Krankheiten wie Diabetes mellitus, Herzschwäche und Asthma bronchiale sowie die Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln (Antibabypille).
Was tun gegen eine Thrombose im Flugzeug?
* Bewegung
Wenn Sie eine Thrombose verhindern möchten, sollten Sie während einer längeren Flugreise immer wieder aufstehen, um sich zu bewegen. Dies hilft dabei, den Blutrückfluss zum Herzen zu erleichtern bzw. zu vermeiden, dass sich das Blut in den Unterschenkeln und Knöcheln staut. Erheben Sie sich daher am besten einmal pro Stunde vom Flugzeugsitz, machen Sie Venengymnastik oder laufen Sie herum. Warten Sie auf keinen Fall so lange, bis die Beine anfangen zu kribbeln.
* Im Sitzen ebenso bewegen und Waden massieren
Wenn Sie sich aufgrund eines unruhigen Fluges nicht genügend bewegen können, da Anschnallpflicht herrscht, sollten Sie Ihre Waden regelmäßig massieren und von den Knöcheln hin zu den Knien streichen. Daneben empfiehlt es sich, die Füße im Sitzen zu kreisen und die Sitzposition hin und wieder zu verändern. Je stärker Ihre Beine angewinkelt sind, desto langsamer kann das Blut zum Herzen fließen. Strecken Sie sie daher immer wieder aus, was auf einem Platz am Gang einfacher ist. Stellen Sie Ihre Füße nebeneinander, denn wenn Sie die Beine übereinander schlagen, verschlechtert sich die Blutzirkulation.
* Gute Übungen, um den Blutfluss zu fördern
– Heben Sie die Fersen vom Boden ab und stellen Sie die Füße auf die Spitzen. Drücken Sie diese bewusst auf dem Boden, um in der Wade mehr Spannung zu haben. Rollen Sie die Füße danach auf die Ferse und drücken Sie sie in den Boden.
– Stellen Sie die Füße weit auseinander nach vorn. Schütteln Sie die Beine aus.
– Lehnen Sie den Oberkörper nach hinten und halten Sie die Oberschenkel mit den Händen fest. Heben Sie den Fuß vom Boden und kreisen Sie mehrmals in jede Richtung. Das Gleiche machen Sie anschließend mit der anderen Seite.
– Heben Sie ein Bein hoch, strecken Sie die Zehen und ziehen sie sie ein. Dann stellen Sie das Bein wieder ab und wiederholen das Gleiche mit dem anderen Bein. Diese Übung machen Sie 20 Mal.
* Ausreichend Wasser trinken
Im Flugzeug herrschen nur maximal 15 Prozent Luftfeuchtigkeit. Empfehlenswert sind jedoch 40 bis 60 Prozent. Der Luftdruck ist ebenfalls niedriger als am Boden. Sie verlieren daher mehr Flüssigkeit. Wenn Sie nicht genügend trinken, dickt das Blut ein und die Venenwände dehnen sich gleichzeitig aus, sodass es in den Unterschenkeln versackt. Trinken Sie deshalb reichlich Wasser ohne oder mit wenig Kohlensäure, am besten doppelt so viel wie sonst. Meiden Sie Alkohol, denn er weitet die Blutgefäße, was den Blutrückfluss erschwert. Ausschwemmende Getränke wie Kaffee oder schwarzer Tee sind ebenso ungeeignet.
* Was noch tun gegen eine Thrombose im Flugzeug? Weitere Tipps
Bei der Vorbeugung einer Thrombose kann es des Weiteren helfen, während des Flugs Kompressionsstrümpfe zu tragen. Sie sind vor allem für Fluggäste empfehlenswert, die ein erhöhtes Risiko für Thrombose haben. Dadurch wird die Blutzirkulation während des langen Sitzens verbessert. Die Stützstrümpfe erzeugen Druck auf das Bein, sodass sich das Blut nicht in den Unterschenkeln und Knöcheln sammelt. Sie erhalten diese in Apotheken und in Sanitätshäusern. Es ist wichtig, sie korrekt anzulegen. Die Strümpfe dürfen nicht rutschen oder einschnüren. Tragen Sie zur Vorbeugung zudem bequeme Kleidung, die nicht so sehr am Körper anliegt. Nikotin verengt die Gefäße, wodurch sich die Durchblutung verschlechtert. Rauchen Sie daher am besten schon vor dem Abflug nicht mehr.
* Heparin-Prophylaxe für Thrombosepatienten
Risikopatienten, beispielsweise aufgrund von ausgeprägten Krampfadern, oder Menschen, die bereits an einer Thrombose gelitten haben oder kurz vorher operiert wurden, sollten sich vor Reiseantritt eine Heparinspritze verabreichen lassen. Viele Flugreisende injizieren sich das Medikament dank Fertigspritzen selbst. Heparin verdünnt das Blut, sodass auf diese Weise das Thromboserisiko verringert werden kann. Es lässt sich im Allgemeinen durch Fachärzte anhand von einfachen Tests ermitteln. Vitamin-E-reiche Nahrungsmittel wie Nüsse oder pflanzliches Öl sollen sich ebenso zur Blutverdünnung eignen.
Zusammenfassung
Vor allem bei einem Langstreckenflug erhöht sich die Gefahr für Blutgerinnsel. Die Thrombose kann in den Venen oder Arterien auftreten. Sie führt zum Verschluss des Gefäßes. Insbesondere für Risikopatienten kann langes Sitzen ohne großartige Bewegung und mit ständig gebeugten Kniekehlen gefährlich werden. Das Blut kann nicht mehr richtig abfließen, sodass sich ein Blutpfropf bildet. Löst er sich und wandert in die Lunge, kann es zur lebensgefährlichen Embolie kommen. Die Frage, was tun gegen eine Thrombose im Flugzeug, wurde anhand der genannten Maßnahmen zur Vorbeugung beantwortet. Sorgen Sie vor allem für genügend Bewegung während des Flugs, damit die Blutzirkulation in Gang gehalten wird. Trinken Sie genügend, damit das Blut nicht eindickt, aber meiden Sie Alkohol und Getränke wie Kaffee. Für Risikopatienten sind neben dem Tragen von Kompressionsstrümpfen Heparin-Injektionen die sicherste Möglichkeit zur Prophylaxe.